Hyperions Schicksalslied (Friedrich Hölderlin)
Ich habe dieses Gedicht gewählt, da ich seinen Inhalt sehr interessant finde. Die letzte Textpassage mag ich am meisten, denn hier wird sehr schön beschrieben, wie wenig wir über den Tod wissen und wie ungewiss er ist. Das Besondere ist, dass es auch als Lied gesungen werden kann.
Ich habe dieses Gedicht gewählt, da ich seinen Inhalt sehr interessant finde. Die letzte Textpassage mag ich am meisten, denn hier wird sehr schön beschrieben, wie wenig wir über den Tod wissen und wie ungewiss er ist. Das Besondere ist, dass es auch als Lied gesungen werden kann.
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden,
selige Genien!
Glänzende
Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der
Künstlerin
Heilige Saiten.
Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die
Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener
Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen
Augen
Blicken in
stiller
Ewiger
Klarheit.
Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu
ruhn,
Es schwinden, es
fallen
Die leidenden
Menschen
Blindlings von
einer
Stunde zur
andern,
Wie Wasser von
Klippe
Zu Klippe
geworfen,
Jahr lang ins
Ungewisse hinab.
Reich-Ranicki, Marcel
Die besten deutschen Gedichte, erste Auflage, Berlin 2012,
S. 77.
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